Niederbayern: Holzmarkt vom Geldmarkt ausgebremst

Der Geldmarkt hat den Holzmarkt ausgebremstDen niederbayerischen Sägewerken ist im letzten Jahr trotz attraktiver Preise zu wenig Holz aus dem Privatwald zur Verfügung gestellt worden. Deshalb waren sie zum Teil gezwungen, sich Holz aus dem Norden Deutschlands oder dem Ausland zu beschaffen.

Als Gründe für die Zurückhaltung der Privatbesitzer gelten nicht zuletzt das niedrige Zinsniveau, ein gutes Einkommen auf dem Arbeitsmarkt und durch den Verkauf landwirtschaftlicher Produkte.

Georg Huber, Vorsitzender der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Niederbayerns (FVN), wies bei einer Hauptversammlung im Dezember auch darauf hin, dass "nur gepflegte und damit genutzte Wälder stabil und ertragreich" seien. Hier müsse getreu dem Motto "Schützen durch Nützen" mehr Aufklärung betrieben werden.

Insgesamt war in der FVN das Geschäftjahr 2013 durch stabile Holzpreise und eine gute Nachfrage gekennzeichnet. Auch bis ins Frühjahr rechnet man jetzt mit weiter stabilen Holzpreisen. Sollte aber die Baukonjunktur anziehen und nicht mehr Holz aus dem Privatwald kommen, ist es unvermeidlich, dass die Säger dann noch stärker auf Holz außerhalb der Region zurückgreifen müssen.

Keine Motivation bei den kleinen Waldbesitzern

Die Problematik steht auch beim Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks auf der Agenda, wie Präsident Peter Aicher gegenüber "Winklers Holzblatt" unterstrich.

Die privaten Waldbesitzer würden sich zurückhalten. "Ich sehe das problematisch. Die kleinen Waldbesitzer haben keine Motivation, ihren Wald bereitzustellen. An die Ressourcen kommt man gar nicht ran. Man muss handeln, wenn man die Verfügbarkeit von Holz sicherstellen will", sagte Peter Aicher mit Blick in die Zukunft.

Ihm schwebt die Gründung von neuen Waldbesitzervereinigungen, die entsprechend aktiv werden, oder auch die Nutzung der modernen Medien vor, um zu sensibilisieren und zu motivieren.

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