Sterbende Handwerksbetriebe

Meine Kinder sollen es mal besser haben» denken die deutschen Eltern und schicken ihre Sprösslinge an die Universität. Und die Politiker sind stolz darauf, dass fast 60 % der Abiturienten ein Studium beginnen.



Die Zahlen sagen es deutlich: das ist nicht gut. Zur Zeit werden im Handwerk rund 250 000 Arbeitskräfte gesucht, 2018 blieben 17 000 Lehrstellen unbesetzt und in den nächsten Jahren stehen insgesamt 200 000 Inhaberwechsel an, für die sich oft kein Nachfolger findet. Gleichzeitig wächst die Zahl der arbeitslosen Akademiker, und 35 % aller Studierenden brechen ihr Studium vorzeitig ab, weil sie merken, dass sie in der akademischen Welt fehl am Platz sind.



Höchste Zeit, dass auch Politiker umschwenken. Mehr Werkunterricht, um Schüler mit handwerklichen Tätigkeiten vertraut zu machen, bessere Ausstattungen der Berufsschulen, mehr Prestige für Handwerksberufe können Ansätze dazu sein.



Eines tröstet uns: auch in der Arbeitswelt gelten die Gesetze von Angebot und Nachfrage, und umso weniger Handwerker es gibt, desto höher sind die Preise, die diese verlangen können.

 

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